Götz Wiegand • Tansania, Serengeti, Zanzibar und Oldonyio Lengai | Dresden, 09.11.2022

Wir sind im Norden Tansanias, in der Serengeti, einem Nationalpark, einer Landschaft von so grandioser, majestätischer Schönheit, dass es keine Worte gibt das zu beschreiben. Versuchen kann ich es ja trotzdem, obwohl mir klar ist, dass ich frustriert daran scheitern werde. Vielleicht reicht erst einmal ein einziger Satz aus, so wie die Serengeti ist, stelle ich mir das Paradies vor, stelle ich mir die Erde vor, wie sie ausgesehen haben mag, bevor wir, bevor die Menschen angefangen haben alles zu zerstören.

Am Eingang zum Nationalpark stehen die berühmten Worte: „Serengeti shall never die“, „Serengeti darf nicht sterben“. Titel des gleichnamigen Dokumentarfilms von Vater und Sohn Grzimek, gedreht in den Fünfziger Jahren, mit dem Oscar ausgezeichnet und von mir im DDR-Kino als ganz junger Mensch gesehen. Ich habe geheult als Michael abgestürzt ist, über die Affen gelacht und die meiste Zeit einfach nur gestaunt.

Jetzt im Juli ist die große Wanderung im Norden der Serengeti angekommen. Die Tiere befinden sich kurz vor der berüchtigten Überquerung des Maraflusses. Jeder kennt die Bilder; am Steilufer zögerlich wartende Gnus im Uferwasser lauernde, gigantische Krokodile. Irgendwann wird der Druck der Massen von hinten zu groß und die ersten fallen, stürzen, springen den Abhang hinunter und dann geht’s los, eine nicht mehr zu stoppende Flut tausender Tiere ergießt sich in den Fluss und versucht so schnell es geht auf der anderen Seite wieder herauszukommen. Und das große Fressen beginnt.

Ich habe mich in der Milele Lodge eingemietet, wohne in einem kleinen Bungalow. Die Lodge wird von lieben Freunden betrieben, die schläfrig und ohne jede Eile alle Wünsche der Gäste erfüllen, wirklich alle Wünsche… Über der Lodge wabert ständige eine leichte THC Wolke und es riecht entsprechend würzig. Obwohl ich totaler Nichtraucher bin, egal ob Nikotin oder Marijuana mag ich den Geruch. Die wichtigsten Worte hier sind „Jambo“ und „Hakuna Matata“. Zusammen mit den schläfrigen Bewegungen bei strahlendem Sonnenschein unter tiefblauem Himmel heißt das alles das Gleiche nämlich: „Ja keinen Stress Bro, alles ist in Ordnung, alles ist easy, ich hoffe es geht Dir gut, so gut wie mir.“

Homepage: https://www.bergtrolle.de/

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